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Salvinia natans (Schwimmfarn)

 

 

 

Dieser liebliche Schwimmfarn ist in Mitteleuropa nur mehr an wenigen Standorten anzutreffen (was in den Gartencentern oft als Salvinia natans gehandelt wird, sind meist tropische Verwandte) !

In Österreich wurde dieser Farn zuletzt im Jahr 1965 im Wiener Prater im Mauthnerwasser gefunden, einem Altarm der Donau, war aber seither von dort verschwunden.
Nach alten Angaben soll es die Salvinia früher auch in Altwässern der March zwischen Stillfried und Dürnkrut gegeben haben.

Schwimmblätter von Salvinia natans



 

 

 

Das Mauthnerwasser im Wiener Prater, ein kleiner Rest von Urlandschaft an der geschundenen, kanalisierten Donau

 

rechts und unten :
eine neue Generation von Salvinia natans
wächst im Jahr 2003 im Mauthnerwasser heran

 

Durch freundliches Entgegenkommen des Gartenleiters des Bot. Gartens der Univ. Göttingen, Dr. Michael Schwerdtfeger,  erhielten wir diesen Farn,  dessen Herkunft aus den Rhein- Altarmen bei Karlsruhe dokumentiert ist.

Salvinia natans ist nicht ausdauernd. Der Farn pflegt im Herbst abzusterben und hinterlässt aus Sporangien als heterosporer Farn Mikro- und Makrosporen, aus denen in einem hier nicht näher zu erörterten Prozess im späten Frühjahr wieder Farnpflanzen  entstehen.

Da autochthones Pflanzenmaterial mangels Existenz nicht mehr verfügbar ist, versuchten wir, diesen Farn im Mauthnerwasser wieder anzusiedeln. Wir setzten dort im Sommer 2002 eine Anzahl Pflanzen aus und konnten im Frühjahr 2003 zu unserer Freude feststellen, dass die Salvinia nicht nur wieder vorhanden war, sondern sich auch noch vermehrt hatte.
Im Sommer 2004 hatte sich die Pflanze weiter ausgebreitet und bedeckte mancherorts in dichten Beständen die Wasserfläche.

Wäre es nicht wichtig, selten gewordene Pflanzen mit besonderen Ansprüchen in Kultur zu nehmen, um im Falle ihres Verschwindens am natürlichen Standort wieder nachbesetzen zu können?

 

 

 

 

 

 

 

Das Mauthnerwasser im Jahr 2006. Gerne wüssten wir, was die Ursache für das Verschwinden des Schwimmfarns war, der offensichtlich in diesem Gewässer, das er früher schon besiedelt hatte, auch jetzt wieder optimale Wachstumsbedingungen findet.

 

 

Auch in Deutschland ist Salvinia natans eine Seltenheit und gehört zu den stark gefährdeten, besonders geschützten Pflanzenarten. Auf der Roten Liste Baden-Württembergs ist dieser Schwimmfarn in die Gefährdungskategorie 1 ("Vom Aussterben bedroht") eingestuft.

Das Vorkommen von Salvinia natans in den Altwässern am Oberrhein wurde seit vielen Jahren beobachtet und  ein weiterer deutlicher Rückgang seiner Verbreitung festgestellt. Als Ursachen wurden Gewässerverschmutzung und der Verlust geeigneter Lebensräume angegeben. Inzwischen gibt es Bemühungen, durch Wiederansiedlungsmaßnahmen den Bestand dauerhaft zu erhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Salvinia natans in den Auengewässern des Oberrheins bei Rheinhausen.
Fotos: Ulrich Bäurer, Karlsdorf.

 

 

 

 

 

 

 

KULTURANLEITUNG

Dr.  Lubomir Adamec, Spezialist für Wasserpflanzen (besonders für carnivore) verdanken wir nun Tipps für eine erfolgreiche Dauerkultur von Salvinia natans:

man sammelt Ende Oktober Sporenbehälter, die sich auf der Unterseite der Pflanze im Herbst reichlich gebildet haben,  und verwahrt diese den Winter über im Kühlschrank (wir haben gehört, aber noch nicht selbst ausprobiert, dass auch ein Einfrieren der Sporen diese nicht abtötet, im Gegensatz zu eingefrorenen Nüssen von Trapa natans).

Im Mai schüttet man den Inhalt des Behälters in ein größeres Gefäß und stellt dieses an einem hellen Ort auf. Nach etwa 3 Wochen kann man winzige neue Farnpflanzen an der Oberfläche schwimmen sehen. In den Teich gebracht, wachsen diese, wenn genügend Nährstoffe vorhanden sind, rasch zu endgültiger Größe heran. Natürlich ist es auch möglich, dass dazu kein eigenes Zutun nötig ist und diese Vorgänge im Teich selbständig ablaufen. Will man auf Nummer sicher gehen, empfiehlt sich allerdings obige Vorgangsweise.

 

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last modified 31.12.2006