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Tillandsien und ihre Standorte in Nordperu-

eine kleine Auswahl

      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Oben eine hübsche, sehr kleine Form von T. purpurea.  
Wir fanden sie  vor 30 Jahren an einer einzigen Stelle bei der Stadt Pativilca in der Küstenwüste nördlich von Lima
(HR4002, Pativilca, 100 m, Lima). Beim letzten Besuch, einige Jahre später,  gab es dort nur mehr eine großflächige rauchende Mülldeponie.
Der Müll wurde (wird?) häufig mit Lastwagen aus den Städten entfernt, irgendwo in der Wüste ausgekippt und angezündet.

 

 

rechts : eine große Form von T. latifolia und eine sehr kleine von T. purpurea in der Küstenwüste nördlich von Lima, 100 m;
ein großer Teil der Bestände der T. latifolia, auch auf den umgebenden Hügeln, war aus ungeklärter Ursache abgestorben
(als schwarze Polster im Hintergrund zu erkennen
. Klimaänderung durch das El Nino-Phänomen?).  

 

 

Nahezu völlig vegetationslose Sand- und Steinwüste nahe Trujillo. Die einzelnen Gruppen einer großen Form von T. purpurea sind auf dem Foto unten als dunkle Flecken zu erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links: eine der größten Formen von T. purpurea findet sich am Übergang der Küstenwüste zu den Andenvorbergen bei Trujillo, der größten Stadt des Dept. La Libertad.

 

 

 

 

 

 

 

 


Die  Festung Paramonga (rechts) und die Reste der Stadt Chan-Chan (unten), an der Pazifikküste nahe der heutigen Stadt Trujillo gelegen, sind Zeugen von Vor-Inka Kulturen.

Chan Chan war von ca. 1300 an die Hauptstadt des präkolumbianischen Volkes der Chimu´. Die Inka eroberten zwar die Stadt durch die Zerstörung aller Bewässerungssysteme, aber erst durch die Spanier wurde die Stadt mit Ausnahme einiger Grundmauern zerstört.

 

 

 

Da die Bauten nur aus Adobe-Lehmziegeln bestehen, ist der weitere Verfall durch fallweise starke Niederschläge in den letzten Jahren und Überschwemmungen (El Nino) kaum aufzuhalten, obwohl die Reste der Stadt in die Rote Liste gefährdeter Weltkulturerbe  aufgenommen, restauriert und soweit wie möglich konserviert wurden.  Jahrzehntelang gab es in dieser Gegend keine Niederschläge, aber mit dem Klima verändern sich  auch die wüstenähnlichen Küstengebiete- 

 

 

 

 

 

 


 

Die einzelnen Arten von Tillandsien, die in diesem weiten Gebiet des Andenwestabhangs vorkommen, wachsen nicht alle durch- und miteinander, sondern sie sind, so wie auch die Kakteen, an die Bedingungen einer bestimmten Höhenlage angepasst. Die einzelnen Vorkommen sind oft räumlich weit voneinander getrennt, so dass verschiedene Formen einer Art entstehen können, die ziemlich voneinander variieren können. 

T. purpurea mit ihren verschiedenen Formen ist eine Pflanze der Wüste und besiedelt so wie die starrblättrigen und viviparen Formen von T. latifolia höchstens noch die unterste Region der Täler. 

 

 

 

 

Links: Neoraimondia roseiflora, Trichocereen und auch Melocacteen wachsen in den Seitentälern auf der untersten Stufe bis auf wenige hundert Meter Höhe. 

Ebenso auch T. paleacea, die in größeren Höhen von anderen Arten abgelöst wird.

 

Unten und rechts: T. paleacea im Tal des Rio Fortaleza, 1400m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

T. paleacea steigt auch höher, aber meist nur bis etwa 500 m.
Darüber gibt es eine Höhenstufe mit T. latifolia var. divaricata, und noch weiter oben einen Höhenstreifen mit T. straminea und T. tectorum.

 

 

 

 

 

    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oben: terrestrisch wachsende T. latifolia var. divaricata HR 2182, Rio Chancay, 1200m, Lambayeque,
Foto in Kultur..

 

Links : T. latifolia auf Espostoa melanostele, 600m, Pariacoto, Ancash.  

 

rechts : T. latifolia var. divaricata HR23007, Zarumilla, 100m, Tumbes.


 

 

 

 

links : T. straminea HR2099, Rio Crisnejas, 2000 m, Cajamarca.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

rechts: T. tectorum var. tectorum am Westabhang der Cordillera Negra , Casma, 2800m, Ancash

 

 

Ab 3000 m Höhe gesellt sich zu ihnen als eine der häufigsten Tillandsien die recht formenreiche
T. humilis.

 

links : gelb blühende Form von T. humilis (Syn. aureobrunnea), Chavin, 3500m, Ancash; die Blüten bei T. humilis sind meistens braun, duften aber alle sehr angenehm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders im nördlichen Abschnitt des Landes und auf den Kuppen der Höhenzüge kam es durch ausreichende Niederschläge zum Bestand von Nebelwäldern. Besonders die Zone um Huancabamba mit ihren Reliktwäldern und Paramos ähnlich wie in Ekuador wird als einzigartiges Ökosystem beschrieben mit einer besonders hohen Artenvielfalt.Typische Tillandsienarten sind hier solche mit breitblättrigen Trichterrosetten, die Blätter oftmals durch die Sonneneinstrahlung in dieser Höhe intensiv rot oder rotbraun gefärbt.   

Rechts oben und unten: eine der durch ihre intensiv gefärbten Blütenstände auffälligsten Arten ist T. ionochroma, die sich ausschließlich in höher gelegenen Nebelwäldern findet.

 

 

 

 

 

 

 

 

T. ionochroma, Passhöhe bei Huancabamba, 32900m, Piura

In der Pflege sind alle unter diesen Bedingungen vorkommenden Arten anspruchsvoller als die grauen, xerophytischen Tillandsien. Sie brauchen einerseits mehr Feuchtigkeit, leiden aber auch unter zu hohen Temperaturen und bei fehlender Frischluft. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links unten: auch die meisten Arten aus der Untergattung Racinea gedeihen nur in größeren Höhen und bei ausreichenden Niederschlägen. Ebenfalls auf der Passhöhe bei Huancabamba, 3200m: Racinea tetrantha var. aurantiaca, die ihren Namen wegen der orange gefärbten Blütenstände erhalten hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: eine der besonders auch in Nord-Peru seltenen Arten, ebenfalls aus größeren Höhen: T. confertiflora, 2900m, Chanchaque, Piura

 

 

 

 

Links : Häufiger anzutreffen, auch an Straßenrändern und Böschungen: Epidendrum aff. excisum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts die terrestrisch wachsende Orchidee
Altensteinia fimbriata, die im Andengebiet Wiesen in Höhenlagen zwischen 1800 und über 4000m besiedelt. Hier nahe der Passhöhe bei Chanchaque, 3000m, Piura 

 

 

 

 

 

 

Eingeschnitten in das Bergland sind zahlreiche Trockentäler, deren Flüsse, ausgenommen zur Regenzeit in den Bergen, nur dünne Rinnsale in den breiten Schotterbetten sind. An den Steilhängen mancher dieser Täler wachsen oft endemische Tillandsienarten, die kleinräumig auf dieses Tal oder gar auf einen kleinen, bestimmten Höhenabschnitt dort beschränkt sind. 

 

 

Rechts: T. roezlii findet sich nur in einem kleinen Abschnitt einer Schlucht am Oberlauf des Rio Huancabamba, 2100m, Dept. Piura.
Die Blätter an den schmalen aufrechten Rosetten sind mehr oder weniger dunkel violettbraun marmoriert. Diese seltene, attraktive Art schien stark gefährdet, falls sie nicht doch ein größeres Verbreitungsgebiet hat. Ihr Standort, ein Steilabfall unterhalb der Straße wurde für die  Müllentsorgung der nur wenige Kilometer entfernten Stadt Huancabamba "genutzt". Der Müll wurde ganz einfach von den Lastwagen den Hang hinunter in die Schlucht gekippt. Ob dieses Vorkommen der schönen Tillandsia dadurch in der Zwischenzeit zerstört wurde, ist zu befürchten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Tal des Rio Huancabamba/ Chamaya wirkt als natürliche Grenze zwischen der nördlicher gelegenen artenreichen Nebelwald- und Paramoregion und dem südlicher und höher gelegenen Andenbergland. Die Passhöhe Abra Porculla (oder auch Porcuya)  in diesem Gebiet ist mit 2137m der überhaupt niedrigste Pass zur Andenüberquerung in Südamerika und führt in das Trockental des Rio Chamaya, der nach Osten entwässert und in den Rio Maranon und später in den Amazonas mündet.

Unvorstellbar scheint, dass auf den kahlen Hängen Menschen überleben können, mit nur ein paar Ziegen und kleinen Feldern auf den weniger steilen Stellen.

Im weiteren Verlauf des Rio Huancabamba (später Rio Chamaya) gibt es neben häufigeren Arten wie T. disticha und T. recurvata  auch einige besondere Tillandsienarten, die offenbar nur aus diesem Tal bekannt sind.

 

 

 

 

 

 

 

links: eine graublättrige Form von T. disticha sowie T. recurvata auf niedrigen knorrigen Bäumen bei Tambo, Tal des Rio Huancabamba, 1100m, Cajamarca

 

 

 

 

 

 

Rechts: Tillandsia (früher Vriesea) tillandsioides, nur aus der Höhenstufe zwischen 700 und 1100 m und anscheinend nur aus dem Tal des Rio Chamaya (=im Oberlauf Rio Huancabamba) bekannt, Piura

 

Unten: T. ecarinata, eine der felswachsenden Arten mit sehr ausladenden Trichterrosetten und langen, umfangreichen Blütenständen. Pucara im Tal des Rio Chamaya, 700m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: Auch T. hildae mit ihren eindrucksvoll gebänderten Blättern wächst auf den fast senkrechten Felswänden oberhalb des Rio Chamaya, zusammen mit einer sukkulenten Peperomia spec., 600m, Piura 

 

 

 

Unten: der Rio Maranon fließt in einem tiefen, mehrere hundert Kilometer langen schluchtartigen Tal im östlichen Teil des Andenmassivs parallel zur Küste nach Norden. Nach der Einmündung einiger großer Seitenflüsse, wie des Rio Chamaya und Rio Utcubamba wendet er sich nach Osten und wird im Tiefland bereits ein breiter ruhiger Fluss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: Der Rio Utcubamba, einer der Quellflüsse des Rio Maranon zur Regenzeit. Die Wassermassen der Flüsse nach Unwettern zerstören Straßen und oft auch Brücken. Erde bricht von den Hängen herab, und manchmal lassen sich an solchen Stellen aufregende Funde machen.

 Unten: Versteinerungen, gefunden in 1500 m Höhe, von Meeresfossilien, die noch vor der Andenhebung, vor mehr als 100 Millionen Jahren, dort entstanden sind.     

 

 

 

 

Der Rio Utcubamba entspringt in ca. 4000 m Höhe und mündet in ca. 400 m Höhe in den Maranon. In solch unterschiedlichen Höhenlagen finden sich auch die unterschiedlichsten Pflanzenarten. 

 

Unten: nur im Tiefland verbreitet, im Maranon-Tal, damals noch mit ziemlich intaktem Waldbestand, schon vor Jahrzehnen äußerst selten: T. paraensis. Distr. Aramango, 300m, Amazonas.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie auch aus anderen Ländern bekannt, sind die epiphytischen Tillandsienarten, die Bäume, Büsche und auch Säulenkakteen bewohnen, zumeist mit wenig Abweichungen weit verbreitet. Zu ihnen gehört zum Beispiel T. cacticola, die fast ausschließlich epiphytisch wächst.

Es gibt aber speziell in Peru mit seinen tief eingeschnittenen, durch hohe Gebirgsmassive voneinander isolierten Tälern, zu denen (neben zB. anderen Quellflüssen des Rio Maranon) auch das Utcubamba-Tal zählt, auch baumbewohnende Arten und Varietäten, die nur ein kleines Areal in einer bestimmten Höhenlage besiedeln, wie zum Beispiel T. reuteri, T. aurea und T. aurea var. minor

 

 

Links und unten: Vriesea rauhii, die zusammen mit T. propagulifera und T. spiralipetala in ca. 600 m einen kleinen Höhenabschnitt des Utcubamba-Tales besiedelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hippeastrum spec. im lockeren Uferwald am Rio Utcubamba, 1400m, Dept. Amazonas 

rechts : eine Seltenheit und sehr gefährdet ist die schöne T. reuteri
aus dem Utcubamba- Tal, 1200 m, Depto. Amazonas;
nur mehr ein Relikt auf Schattenbäumen in Kaffeeplantagen ?

Links unten: T. ferreyrae, eine der großen Felstillandsien, sie wächst zusammen mit T. carnosa (ein kleiner Ausschnitt im Bild rechts unten zu sehen) auf steilen Felsabbrüchen an Schluchtwänden des Rio Utcubamba.

 

 

 

Unten: Racinea commixa, R. Utcubamba, 1400 m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einzelnen Tälern fehlen die sonst üblichen Tillandsienarten zur Gänze und sind durch andere, zum Teil endemische Arten (die ausschließlich dort vorhanden sind) ersetzt.
Ein Beispiel dafür ist auch das aus den Bergen der Cordillera Negra herab zur Küste führenden Chancay- oder Santa-Cruz-Tal im Departement Cajamarca, das alleine schon durch seine bizarren Felsformationen beeindrucken würde. 

 

 

Dort wächst in der untersten Stufe T. extensa zusammen mit der großen Felstillandsia T. rauhii. Oberhalb, bis in ca. 1200 m Höhe,
gibt es einen ausgedehten Bestand der polsterbildenden T. heteromorpha var. rauhii, dann noch T. lymannii und die schönste Varietät von T. latifolia mit kompakten Rosetten und breiten, steifen Blättern, nämlich T. latifolia var. leucophylla.

 

 

 

Rechts: Auch T. rauhii hat ein sehr kleines Verbreitungsgebiet und ist fast nur auf den Taleingang des Rio Chancay und Vorberge in der nahen Umgebung beschränkt.

900m, Lambayeque. 

 

Links : Schlucht des Rio Chancay, 1100m, mit T. lymannii.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

T. lymannii, 1200m, Cajamarca

 

links: T. lymannii, HR2183, Rio Chancay, 1200m, Cajamarca

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

T. latifolia var. leucophylla wurde, so wie die oberhalb abgebildete T. lymannii, ausschließlich im Sta-Cruz- Tal am Rio Chancay in Nordperu gefunden. Die Pflanzen wachsen auf senkrechten Felsen in einer Höhe zwischen 600 m und 1200 m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

links und unten: T. latifolia var. leucophylla, Rio Chancay, 900m, Cajamarca

 

Diese Form wächst ungemein langsam, und es ist anzunehmen, dass auch an ihrem Heimatstandort mit den extrem geringen Niederschlägen die großen Exemplare, wenn sie zur Blüte kommen, mehrere Jahrzehnte alt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus verfestigtem Gesteinsschutt mit aufsitzenden Felsbrocken bestehen die Türme an den Steilhängen am Rio Chancay. Als Aufsitzer auf festem Gestein wächst die polsterbildende T. heteromorpha var. rauhii. Die Einzelpflanzen sind in ihrer Größe und Form recht variabel.

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 rechts unten : blühende Einzelpflanze von
T. heteromorpha
var
. rauhii HR2181,
Rio Chancay, 1200m, Cajamarca.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oben: T. heteromorpha var. rauhii, mit T. lymannii und dem weißwolligen Säulenkaktus Espostoa melanostele, Rio Chancay, 1200m, Cajamarca.

 

 

 

 

 

 

Zu den häufigsten Tillandsien, denen man an vielen verschiedenen Stellen und Höhenlagen immer wieder begegnet, gehört die Gruppe um T. tectorum, zu der auch T. heteromorpha zählt.

Bei vielen felswachsenden Arten ist das Phänomen bekannt, dass sie oft auf ein ganz kleines Gebiet beschränkt sind, auf wenige Felswände eines einzigen Tales, manche sind sogar auf nur einer einzigen Felswand endemisch.

Zu diesen seltenen Arten mit sehr kleinem Verbreitungsgebiet gehören in Peru zum Beispiel T. balsasensis, T. spiraliflora, T. (Vriesea) curvispica, T. krahnii und einige in neuerer Zeit entdeckte Arten aus der Verwandtschaft von T. tectorum:

 

 

 

Links auf den Felsen ein Massenvorkommen von T. tectorum var. tectorum in einer auch für diese Art extremen Höhe von bis zu 3000m. Die tiefe Schlucht am Oberlauf des Rio Santa bildet den Abschluss der Cordillera Blanca im Norden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links: Große Form von T. tectorum var. tectorum südlich Santiago de Chuco, 3000m, Dept. La Libertad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts :  T. tectorum fa. gigantea, und zwar eine ungewöhnliche epiphytisch wachsende Form aus Nordperu (übrige Vorkommen in Ekuador und terrestrisch), Rio Chamaya, 500m, Cajamarca.

 

 

 

 

 

 

 

Links: die stammlose Varietät T. tectorum var. globosa, Rio Utcubamba,1700m, Amazonas.

 

 

Links außen : so wie die Blätter ist auch der gesamte Blütenstand der T. tectorum var. viridula mit nadelfeinen Schuppen besetzt. Der Name dieser Varietät ist vom etwas grünlichen Aussehen der Blattrosetten abgeleitet.

 

 

 

 

 

 

Rechts: vielfältig im Aussehen ist, wie schon der Name hindeutet, die kleine
T. heteromorpha var. heteromorpha, die nur an senkrechten Felswänden eines Tales wächst. Trotz der deutlichen Stammbildung und ihrem kompakten Wuchs zeigt sie an verschiedenen Felsabschnitten jeweils unterschiedlichen Habitus. Rio Puccha, 3000m, Ancash.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

oben: T. chusgonensis ist eine der klein bleibenden neueren Arten aus der Gruppe um T. tectorum, beheimatet an steilen Felswänden in 2500m Höhe, La Libertad. 

 

 

 

 

 

links und unten: T. tomekii und ihr Standort, senkrechte Sandsteinwände an einem Nebenfluss des Río Marañon, 2400m, Ancash. Es ist eine der wenigen nahezu stammlosen Arten aus dem Formenkreis.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

T. stellifera ist die kleinwüchsigste Form aus der Tectorum-Gruppe. Ihre Polster bestehen aus vielen kleinen Einzelpflänzchen, deren Durchmesser nicht größer als 10 - 20 mm ist. Die Stammlänge allerdings kann mehrere dm betragen; Masin, Ancash, 3000 m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links: ebenfalls an steilen Felswänden wächst T. oblivata mit etwas kralligen Blättern und ziemlich kleinen Rosetten.  Ihr Name weist darauf hin, dass die Pflanzen über lange Zeit unbeachtet geblieben waren, obwohl ihr Heimatstandort am Rio Chilete in Nordperu an einer der wichtigsten und frequentiertesten Straßen liegt. 1900m, Cajamarca. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ähnlich, aber nicht völlig identisch mit T. malyi und terrestrisch wachsend: HR 24132, Pallasca, 2000m, Ancash.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: Ebenfalls ein Neufund war die kleine T. lithophila, stammlos und mit etwas kralligen Blättern,
Prov. La Libertad, Nordperu

 

 

Diese und die übrigen bisher bekannten Arten aus der Verwandtschaft von T. tectorum aus Peru und Ekuador werden im  Sonderheft 5  der Deutschen Bromeliengesellschaft behandelt.

 Kontaktadressen für Interessierte: http://www.dbg-web.de/Sonderheft5.htm,

http://www.dbg-web.de/publikationen.htm 

oder dbg-geschaeftsstelle@dbg-web.de

 

 

 

 

 

 

Auf den felsigen Hügeln der Hochflächen immer wieder anzutreffen sind die schneeweißen steifblättrigen Rosetten von  T. mima var. chiletensis. Die farbenprächtigen roten Blütenstände leuchten weithin. Nördl. San Marcos, 2300m, Cajamarca

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: der Oberlauf des Rio Tablachaca mit einem der beeindruckendsten Trockentäler. Tief in das Hochlandmassiv eingeschnitten, bildet der Fluss, später zusammen mit dem Rio Santa, über mehr als 100 km die natürliche Grenze zwischen den Dept. La Libertad und Ancash und begrenzt den Gebirgszug der weißen Kordillere im Norden. An den Hängen sind an manchen Stellen noch Reste einer durch Bergsturz zerstörten Terrassenlandwirtschaft zu sehen, am Talboden auch noch Bewässerungskanäle und eine weitgehend verfallene Präkolumbianische Pyramide. 

 

Im Tal des Rio Maranon, das man auf der Fahrt nach Osten bei dem kleinen Ort Balsas quert, finden sich allein schon unter den Tillandsien und Kakteen einige endemische Arten. Dazu gehören die Felsbewohner T. balsasensis, T. (Vries.) curvispica und T. spiraliflora mit ihren großen Trichtern, und als Baumbewohner T. aurea var. minor.

 

Links: Espostoa mirabilis unterscheidet sich von allen anderen Espostoa-Arten durch das rostrote Cephalium, das oft mehr als die halbe Länge der Arme einnimmt. Talschlucht des Rio Maranon, 1000m, häufig vom Ort Balsas flussaufwärts.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An Tillandsien sind hier versammelt: T. balsasensis, T. spiraliflora, eine langstämmige Form von T. cacticola und T. curvispica.

 

 

 

 

 

 

 

links : Bougainvillea peruviana auf den Hängen im Tal des Río Marañon bei Balsas, 1600 m Depto. Cajamarca.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: die "Restaurants" am Hauptplatz des kleinen Ortes Balsas am Río Marañon, 1200 m, Depto. Amazonas;
Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein! 

 

 

 

 

 

links und links unten: einige hier endemische Arten: T. balsasensis und T. (Vriesea) curvispica an einer steilen Felswand oberhalb des Ortes Balsas, der Kugelkaktus mit den leuchtend gelborangen Stacheln ist Submatucana myriacantha   

 

Unten: T. balsasensis, an der senkrechten Felswand von oben gesehen. Wichtigstes (und im Handel oft vernachlässigtes) Merkmal dieser Art sind die Blütenstände mit den einfachen Ähren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine weitere endemische, felswachsende Art: T. spiraliflora, 1200m, Berge oberhalb des Ortes Balsas, Dept. Cajamarca.

 

Links: T. balsasensis, Jungpflanzen von T. spiraliflora und Submatucana myriacantha.

 

 

 

 

 

 

 

Neben der großartigen Landschaft und den zahlreichen endemischen Tillandsien- und auch Kakteenarten wie Espostoa mirabilis fallen in dieser felsigen Gegend auch Vertreter ganz anderer Pflanzengruppen auf. 

So gibt es aus der vielgestaltigen Gattung der Peperomien allein in den Bergen oberhalb von Balsas eine Anzahl bizarrer sukkulenter Arten. 

 

 

 

 

 

Peperomia spec.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: Peperomia selenophylla, 2012 erstbeschrieben. Durchmesser 4-5 cm.

 

 

 

 

 

 

Links: Peperomia hutchisoniana

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

unten : eine weitere kleine, seltene, Tillandsia aus dem Marañon-Tal bei Balsas, T. aurea var. minor.
ihre Blüten sind weniger ansehnlich, aber recht eigenartig und duften.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts oben Blüte von T. aurea var. minor, rechts unten: T. aurea, Masin, 3000m, Ancash; die Blüten sind zum Unterschied von gelbblühenden Formen der weit verbreiteten T. humilis völlig duftlos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

links : Weberbauerocereus albus mit  T. aurea bei Masin, 3000 m, Ancash;
T. aurea ist bisher nur von einem kleinen Abschnitt im Tal des Rio Puccha bekannt.

 

 

 

 

Oben: Prae-Inka-Heiligtum und Typuslokalität von T. gutteana sind die bizarren Felsformationen von Cumbe Mayo, in 3700 m Höhe oberhalb der Stadt Cajamarca gelegen. Berühmt durch ein noch erhaltenes Aquädukt und Höhlen mit Felsmalereien.

Im Hochland von Cajamarca, La Libertad und auch Ancash gibt es an verschiedenen, weit voneinander entfernten Orten immer wieder Tillandsien, die zwar der Gruppe um T. cauligera bzw. macbrideana zuzuordnen, aber auch nach Jahren noch rätselhaft erscheinen. Zum  Teil wurden manche als Synonyme zweitbeschrieben, einige davon sind aber immer noch unbeschrieben, obwohl die Gruppe bereits von etlichen Tillandsienliebhabern eingehend untersucht wurde.

 

Links: T. macbrideana var. longifolia Rauh, Gavilan, 2700m, Cajamarca.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

rechts: T. gutteana Weber, eine Pflanze von der Typuslokalität auf Cumbe Mayo

 

 

Rechts unten: eine weißblättrige Form von T. macbrideana, 3700m, Lima.

 

Unten und links: T. macbrideana var.maior Rauh, 3100 m, Huamachuco, Dept. La Libertad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts: eine eigenartige Standortform aus Ancash, das südlichsten Vorkommen, Yanac, 3600m,   

 

 

 

 

 

 

 

 

Links: Große "Form" aus Santiago de Chuco, 2800-3200m, Dept.LaLibertad. Unbeschrieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unbeschrieben, Südl. Pallasca, Ancash. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch an den östlichen Andenketten breitet sich in der Gipfelregion auf den Hängen kühler, feuchter Nebelwald aus, am Andenostrand in den warm- feuchten Regenwald des Amazonasbeckens übergehend. 

Eine Seltenheit sind Felswände im Gipfelbereich in dieser Region, die von Tillandsien besiedelt werden. Schon allein an der Blattfärbung ist der Unterschied in den Lebensbedingungen dieser Pflanzen zu erkennen, die diese Varietät von allen anderen aus der macbrideana- Verwandtschaft unterscheidet: T. macbrideana var. atropurpurea, sie scheint nur auf wenigen Felswänden im Nebelwald am Ursprung des Rio Utcubamba vorhanden zu sein. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Auch in dieser Region zerschneiden die nach Norden  parallel zu den Andenzügen führenden Quellflüsse das Bergland mit tiefen Trockentälern und Schluchten.

 

Gerade die Nebelwälder gehören aber zu den am meisten gefährdeten Biotopen - das luftige, angenehme Klima und die ausreichende Feuchtigkeit ziehen immer neue Siedler an, immer größere Waldflächen werden abgebrannt und sogar Steilhänge zu Viehweiden und Äckern umgewandelt, und von der vielfältigen,  auf dieses Klima angewiesenen Epiphytenvegetation ist nach wenigen Jahren kaum mehr etwas übrig.

Die rasch fortschreitende Vernichtung des Regenwaldes im Amazonasbecken ist ja allgemein bekannt, und Peru ist hier leider keine Ausnahme.

 

 

 

links : Nebelwaldreste in einer Schlucht an der Passhöhe Abra Chanchillo, östlich des Tales des Rio Maranon, 3400m, Depto. Amazonas

 

Racinea tetrantha, 3400m, Amazonas

 

 

 

 

 

 

rechts: eine besonders kompakte Standortform von Racinaea adpressa mit auffallender Pseudobulbe auf Restbeständen eines ehemaligen Nebelwaldes, nunmehr Weideland, Abra Chanchillo, 3400m, Dept. Amazonas, Nordperu.

 

 

 

T. tovarensis auf gefällten Bäumen, Nebelwaldregion auf der Passhöhe Abra Chanchillo, 3400m, Dept. Amazonas.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn erst einmal der Wald zerstört ist, wird das Klima trockener. Das ist zusammen mit dem Bevölkerungszuwachs ein Grund dafür, dass bereits ein Teil der Landbevölkerung sein Glück in den Städten versucht hat. Kleinere Dörfer im Hochland wirken verlassen, oft sind Fenster und Türen mit Brettern vernagelt.

 

 

 

Links: Puya raimondii ist die größte Bromelie; ihr Blütenstand kann bis zu 12 m hoch werden; Quebrada Pachacoto, Cordillera Blanca, 4500 m, Zentralperu

Unten: "Anden- Edelweiß" (Culcitium canescens) mit Huascarán, 6768 m, Weiße Kordillere, Ancash.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Das "Tor" zu den Lagunen von Llanganuco ist ein Stein- und Schuttwall, die Endmoräne des ehemaligen Gletschers. Sowie die abgeschliffenen Steilwände des Trogtales sind auch die Felsblöcke am Eingang bewachsen mit zahlreichen Trichtertillandsien, deren Blätter durch die intensive Sonneneinstrahlung leuchtend rot gefärbt sind. 

 

 

 

Neben Gruppen der kleiner bleibenden T. humilis (eine davon links oben an der Kante) gibt es hier auch eine besonders schöne (und sehr heikle) Form der T. walteri mit schlanken, schmalen Trichtern und dünnen, zartgrünen Blättern, die infolge der Höhe weinrot gefleckt sind. 

T. humilis ist eine in größeren Höhen ziemlich häufige Art, die infolge ihrer weiten Verbreitung sehr vielgestaltig ist.

Die kleinsten Formen sind blühend kaum größer als 12 cm, die größten erreichen mit ihrem weit verzweigten Blütenstand  50 - 60 cm Höhe. Auch die Blütenfarbe variiert, von dunkel violettbraun über braun und gelbbraun, an wenigen Standorten blühen die Pflanzen  sogar rein gelb. Alle Blüten von T. humilis duften sehr stark. Mit dieser Art häufig verwechselt wird T. aurea (nur ein Vorkommen in Ancash, Peru), deren gelbe Blüten aber völlig duftlos sind.

 

 

 

 

Der Bewuchs mit Trichtertillandsien reicht noch bis in viel größere Höhen als hier an der Talsohle in 3860 m.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links : T. huarazensis wächst auf Felsen am Rand des Rio Saña-Tales bei
Huaraz, Cordillera Negra, ca. 3000 m, Ancash

 

 

 

 

Die beiden Lagunas de Llanganuco liegen am Talboden des tief in die Cordillera Blanca eingeschnittenen Trogtales eines ehemaligen Gletschers und am Fuß des Nevado Huascaran, der mit 6768 m der Höchste Berg Perus und der vierthöchste Südamerikas ist.

Nach einem Erdbeben im Jahr 1970 brach die Nordwestflanke des Berges ab und begrub  die gesamte Stadt Yungay mit 20 000 Einwohnern und 50 000 Menschen im Umland unter den Schlamm- und Geröllmassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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last modified 13. o1. 2017